Vortrag "Moritz Daniel Oppenheim" 25. Okt. 2011

 

Die Interessengemeinschaft Hanauer

Altstadt lädt ein zum Vortrag

"Es fehlte keineswegs an Bekehrungsversuchen"

Dienstag 25. Oktober 2011 ab 19:30 Uhr

Ort: Schlossgartensaal der Karl-Rehbein-Schule

Referentin: Dr. Esther Graf

Der Lebensweg des deutsch-jüdischen Malers Moritz Daniel Oppenheim – Vortrag  im Schlossgartensaal der Karl-Rehbein-Schule, Hanau – Dienstag , 25. Oktober 2011, Referentin Dr. Esther Graf

Im Arbeitskreis „Kunst und Kultur im Öffentlichen Raum“ wird in den nächsten Monaten über ein Moritz-Daniel-Oppenheim-Denkmal im Zuge der Innenstadterneuerung „Hanau baut um“ diskutiert und informiert. Schon mehrere Jahre bemühen sich mehrere Organisatoren unter der Leitung des Hanauer Geschichtsvereins 1844 e.V. um ein städtisches Engagement zu Gunsten des bekannten Hanauer Malers Moritz Daniel Oppenheim (1800-1882). Auch die Interessengemeinschaft Hanauer Altstadt (IGHA) ist am Findungsprozess beteiligt und unterstützt die Arbeiten für ein Denkmal des berühmten Sohns unserer Stadt.

Am Dienstag, 25. Oktober 2011, 19.30 Uhr bietet die IGHA den Hanauer Bürgern in ihrer laufenden Veranstaltungsreihe den Vortrag „Es fehlte keineswegs an Bekehrungsversuchen“, der den Lebensweg des deutsch – jüdischen Hanauer Malers Moritz Daniel Oppenheim beschreibt. Referentin: Frau Dr. Esther Graf, Heidelberg.

Im Hanauer Ghetto geboren und im Geist der jüdischen Aufklärung erzogen erhielt Moritz D. Oppenheim bereits als Kind Zeichenunterricht. Während seiner Lehrjahre in Rom pflegte er Kontakte zu dem klassizistischen Maler Joseph Anton Koch, dem Bildhauer Bertel Thorvaldsen und der Künstlergruppe der Nazarener. Wiederholten Bekehrungsversuchen und judenfeindlichen Angriffen seiner christlichen Kollegen begegnete er mit religiöser Standhaftigkeit und politischem Engagement. Im Jahr 1825 ließ er sich in Frankfurt am Main nieder, wo er als Maler und Kunstagent für die Familie Rothschild tätig war. Seine Bekanntschaft mit Goethe bescherte ihm durch dessen Empfehlung einen Professorentitel. Es entstanden Historienbilder, allgemeine Genrebilder und u. a. Porträts der Familie Rothschild, von Heinrich Heine und Ludwig Börne. Innerhalb seines Schaffens wandte sich Moritz Daniel Oppenheim im Laufe der dreißiger Jahre jüdischen Themen zu und stellte seine Genrekunst in den Dienst des jüdischen Emanzipationskampfes, der die bürgerliche Gleichstellung der Juden anstrebte. Seine Darstellungen jüdischen Brauchtums sollten gesellschaftspolitisch wirken und mit Hilfe etablierter und innovativer Motive die Traditionsverbundenheit und gleichzeitige bürgerliche Gesellschaftsfähigkeit seiner Glaubensgenossen zum Ausdruck bringen.

Mit welchen künstlerischen Mitteln Oppenheim gearbeitet hat, um sein jüdisches und nichtjüdisches Publikum anzusprechen soll neben der Beschreibung seines für einen jüdisch - deutschen Maler des 19. Jahrhunderts ungewöhnlichen Lebensweges erörtert werden.

Die Referentin des bebilderten Vortrags, Frau Dr. Ester Graf, promovierte 2004 am Lehrstuhl für jüdische Kunst an der Hochschule für jüdische Studien in Heidelberg über den Hanauer Maler Moritz Daniel Oppenheim. Bereits 2001 und 2002 war sie in unserer unmittelbaren Umgebung in Alzenau, Wasserlos und Hörstein als Mitarbeiterin an der jüdischen Stadtgeschichte beteiligt. Ihre Erfahrungen als Leiterin des jüdischen Museums Hohenems, als Kuratorin verschiedener Ausstellungen und als Wissenschaftliche Beraterin verschiedener Aktionsgruppen werden ihren Vortrag informativ und faszinierend gestalten. Der Vortrag wird in Kooperation mit der Karl-Rehbein-Schule Hanau und in Zusammenarbeit mit dem Hanauer Geschichtsvereins 1844 e.V. und der Volkshochschule Hanau in der neuen Mensa, Schlossgartensaal, der Karl- Rehbein-Schule in Hanau durchgeführt. Der Zugang erfolgt über den Schulhof am Schlossgarteneingang an der Nordstrasse.

Der Eintritt ist frei.

Seien Sie herzlich willkommen!

 

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Dr. Esther Graf